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Kolpingwerk trauert um Hans Joachim Meyer

Der Träger der Adolph-Kolping-Plakette verstarb an Karfreitag im Alter von 87 Jahren

Hans Joachim Meyer, der ehemalige Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), ist tot. Der in Rostock geborene Professor für Sprachwissenschaft starb am 29. März. 

Trotz persönlicher Benachteiligungen durch staatliche Stellen engagierte Meyer sich als führende Laienpersönlichkeit in der Kirche, unter anderem zwischen 1973 und 1975 als Mitglied der Dresdner Pastoralsynode. Nach der Friedlichen Revolution im Herbst 1989 gehörte er dem neu gegründeten Gemeinsamen Aktionsausschuss katholischer Christen in der DDR an und wurde im Frühjahr 1990 zu seinem Vorsitzenden gewählt. 

Meyer trat der CDU bei und bekleidete von April bis Oktober 1990 in der einzigen frei gewählten Regierung der DDR unter Lothar de Maizière das Amt des Ministers für Bildung und Wissenschaft. Von 1990 bis 2002 war er Sächsischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst. Zeitweise parallel hatte er von 1997 bis 2009 das Amt des ZdK-Präsidenten inne. In diesen Funktionen nahm er maßgeblich Einfluss auf das Zusammenwachsen der Katholiken in Ost und West und ergriff immer wieder das Wort, wenn es galt, die besondere Verantwortung der Laien in der katholischen Kirche - entsprechend der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils vom allgemeinen Priestertum der Laien einzufordern. So leitete er auch als katholischer Präsident den Ersten Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin und setzte damit für die ökumenische Zusammenarbeit ein Zeichen.

Wegen seiner über Jahrzehnte hinweg erworbenen Verdienste um das gesellschaftliche und kirchliche Leben in Deutschland verlieh ihm das Kolpingwerk Deutschland 2010 die Adolph-Kolping-Plakette.