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Kolpingwerk trauert um Alois Glück

Träger der Adolph-Kolping-Plakette ist gestorben. Der CSU-Politiker und frühere ZdK-Präsident wurde 84 Jahre alt.

Gestern ist Alois Glück im Alter von 84 Jahren verstorben. Der aus dem Chiemgau stammende CSU-Politiker und langjährige Präsident des bayerischen Landtags stand von 2009 bis 2013 als Präsident dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken vor. Mit seiner besonnenen und auf Ausgleich bedachten Art verdiente er sich den Respekt seiner Weggefährten wie Gegner, was ihm den Spitznamen "wandelnder Vermittlungsausschuss" eintrug. Dabei war Glück durchaus streitbar: Als oberster Repräsentant der katholischen Laienorganisation sprach er sich für eine Lockerung des Zölibats wie für mehr Mitbestimmung von Frauen und Laien aus. Ebenso deutlich lehnt er Sterbehilfe ab und machte sich für das ungeborene Leben stark. 1999 gehörte er zu den Gründern von Donum Vitae, der katholisch geprägten Schwangerenkonfliktberatung in Deutschland, und blieb deren Mitglied trotz der starken Ablehnung unter den deutschen Bischöfen. Glück engagierte sich für die Ökumene, war Mitglied im Präsidium des 1. Ökumenischen Kirchentags 2003 in Berlin und Co-Präsident des 2. Ökumenischen Kirchentags in München 2010. Auch in der Umwelt- und Sozialpolitik war sein Engagement durch seine klare Haltung geprägt.

Obwohl Glück kein Kolpingmitglied war, erhielt er bei der Bundesversammlung 2016 aus den Händen des damaligen Kolping-Bundesvorsitzenden Thomas Dörflinger die Adolph-Kolping-Plakette. Das Kolpingwerk Deutschland würdigte mit der selten vergebenen Auszeichnung das gesellschaftspolitische Wirken Glücks.