Nicht mehr gebrauchte Handys spenden und Gutes tun: Das Kolpingwerk Deutschland unterstützt als Kooperationspartner die Handyspendenaktion von missio Aachen und missio München und ruft zum Mitmachen auf. Vorsitzende und Präsides der Kolpingsfamilien im Bistum Speyer beschäftigten sich auf ihrer Jahrestagung in Hochspeyer ausführlich mit der Problematik des Rohstoffverbrauchs bei der Herstellung unserer Mobiltelefone und Smartphones. Dr. Christian Mazenik, Bildungsreferent von missio München, informierte über die wertvollen Erze und Metalle, die sogenannten seltenen Erden, die in unseren Handys bzw. Smartphones verbaut sind. Es sind Rohstoffe, die oft unter menschenunwürdigen Bedingungen in Afrika, vor allem im vom Krieg verheerten Kongo, abgebaut werden: Gold, Silber und Platin in den Leiterbahnen, Kobalt in den Akkus, Tantal in den Kondensatoren sowie Indium und Gallium – zwei der seltensten Stoffe auf unserem Planeten – in den Touchscreens. Die Menschen, die diese Stoffe aus dem Boden holen, sind oft schlimmster Gewalt ausgesetzt.
Mit der Handyspendenaktion, die Bildungsaspekte und aktives Tun miteinander verbindet, wollen Kolpingwerk und missio auf die Menschen aufmerksam machen, die Opfer des technischen Fortschritts sind, und auf die eigene Verantwortung hinweisen. „Damit können wir die Situation der Menschen im Kongo verbessern und einen Beitrag zur Bekämpfung von Fluchtursachen leisten“, sagte Walter Rung, Vorsitzender des Arbeitskreises Eine Welt im Kolpingwerk Diözesanverband Speyer. Wer sein Smartphone länger benutze als die von der IT-Branche kalkulierte Halbwertzeit von sechs Monaten, trage ebenfalls zur Schonung der Umwelt bei, so Rung, der auch Mitglied im Bundesfachausschuss „Verantwortung für die Eine Welt“ des Kolpingwerkes Deutschland ist.
Viele Kolpingsfamilien beteiligen sich an der Handyspendenaktion und haben Annahmestellen eingerichtet. Auch beim Diözesanbüro in Kaiserslautern kann man Handys und Smartphones abgeben.
Über das Kirchliche Datenschutzgesetz informierte der Datenschutzbeauftragte der Diözese Speyer, René Pfeiffer, der selbst Vorsitzender der Kolpingsfamilie Bad Bergzabern ist. Beim Datenschutz gehe es um den Schutz des einzelnen Menschen und seiner Persönlichkeitsrechte, die aufgrund der technischen und politischen Entwicklung heute mehr denn je bedroht sind. Pfeiffer erklärte, was personenbezogene Daten sind, wo der Datenschutz geregelt ist, wer zuständig ist und welche Aufgaben der kirchlichen Aufsicht obliegen. Praxisbezogen legte er dar, wann und wie personenbezogene Daten verarbeitet werden dürfen, welchen Pflichten die Verantwortlichen unterliegen, und welche Rechte die betroffenen Personen haben. Zum Thema Datensicherheit gab er konkrete Tipps und Empfehlungen für die Kolpingsfamilien.
Foto: Thomas Bettinger
Weitere Informationen zur Handyspendenaktion hier.