Das Programm am Samstag war bunt und abwechslungsreich: Während im Mainhaus Workshops zu verschiedensten Themen stattfanden, präsentierte sich die Kolpingjugend am Roßmarkt der breiten Frankfurter Öffentlichkeit. Im Rahmen dreier #klargesagt-Podiumsdiskussionen tauschten sich die Redner zu den Themen Europa, Glaube und Verband aus. Aber auch das Publikum war dazu angehalten, vollen Einsatz zu zeigen: Bei verschiedenen Live-Abstimmungen konnte ein aktuelles Stimmungsbild eingefangen und direkt in die Diskussion eingebunden werden.
Aufgrund des bunten Treibens erhielten auch interessierte Passanten einen spontanen Einblick in die Themen, für die sich die Kolpingjugend Deutschland einsetzt. An verschiedenen Ständen konnten sie sich informieren und an Aktionen teilnehmen. Vor Ort vertreten waren unter anderem der Bund der Deutschen Katholischen Jugend mit seiner 72-Stunden-Aktion, für die sich sogar einige Jugendliche kurzerhand anmeldeten. Auch das Infomobil des Kolping-Netzwerks für Geflüchtete und der missio-Truck, welcher für die Handysammelaktion in Kooperation mit dem Kolpingwerk Deutschland warb, zogen zahlreiche Gäste an. Am Stand „Ich und mein Holz“ des DV Limburg konnten eigene Holzbausteine gestaltet und zu einem großen Ganzen zusammenfügt werden. Ihre pantomimisch dargestellte Meinung zum Thema Europa gaben die Teilnehmenden am Infostand des Landesverbands Bayern zum Besten.
Für die schöpferische Pause zwischendurch gab es am Roßmarkt fairen Tatico Kaffee in nachhaltigen Kaffeebechern der Kaffeerösterei Langen. Auch der Candybär des DV Münster war im Gedränge unterwegs, um das Publikum mit süßen Überraschungen zu versorgen. Wer dann noch nicht genügend Nervennahrung vernascht hatte, konnte sich am Stand des DV Fulda mit frischem Popcorn eindecken – ganz unter dem Motto: „Die Bibel – ganz großes Kino“. Im Notfall stand auch die Chill-Out-Area des DV Paderborn für ein Mittagsschläfchen bereit.
Die volle Aufmerksamkeit des Publikums hatte die Bundesleitung der Kolpingjugend Deutschland bei der Präsentation ihrer politischen Erklärung unter dem Motto „Demokratie schmeckt uns“: „Es ist nicht an uns, pauschal all jene zu verurteilen, die – vielleicht auch aus Enttäuschung und Frustration – mit Pegida sympathisieren, vielleicht auch die AfD wählen. Wir rufen sie auf, die eigene Haltung und das eigene Handeln zu hinterfragen und für andere Meinungen offen zu sein. Und wir möchten sie davon überzeugen, dass es der falsche Weg ist, auf die Versprechungen und Verführungen rechter Populistinnen und Populisten hereinzufallen. Stattdessen braucht es den Mut, offen aufeinander zuzugehen, Sorgen und Ängste anzusprechen und im Miteinander auf Lösungen hinzuarbeiten.“ Die Erklärung wurde mit anhaltendem Applaus der Zuhörerinnen und Zuhörer quittiert.
Im Mainhaus ging es währenddessen etwas ruhiger zu, was jedoch keine Auswirkungen auf die inhaltliche Tiefe der Workshops hatte – ganz im Gegenteil. Im Workshop „Fluchtursachen“ wurden beispielsweise folgende Fragen gestellt: Welche Gründe würden mich dazu bringen, Deutschland zu verlassen und länger in einem fremden Land zu leben? Und wie wirkt sich das auf meine Arbeit mit Geflüchteten aus? Unter dem Motto „Rente? Krieg ich eh nicht, wenn ich alt bin...“ lieferte die AG heute für morgen Infos rund um unser Rentensystem und argumentierte, warum die jungen Teilnehmenden sich schon jetzt dafür interessieren sollten. Schlagworte wie die Generationengerechtigkeit waren hierbei zentral.
Im Laufe des ereignisreichen Tages kamen auch Gemeinschaft und Freude nicht zu kurz, sei es beim gemeinsamen Juggern, malen, dichten, oder einfach im Austausch mit anderen Kolpingjugendlichen und den Menschen in Frankfurt. Abgerundet wurde der Tag vom gemeinsamen Beisammensein und Feiern im Casino der Goethe-Universität, wo noch bis in die Nacht getanzt wurde.