Dass das Thema den jungen Zuhörern sehr am Herzen liegt, zeigte bereits eine erste Live-Umfrage im Publikum: Für die Mehrheit der Sternenklar-Teilnehmenden ist die Europäische Union ein wichtiger Bestandteil der eigenen Lebensrealität. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es gerade dieses Thema auf das Podium geschafft hat. Dazu leitete Alexander Suchomsky, jugendpolitischer Bildungsreferent der Kolpingjugend Deutschland, die Podiumsdiskussion ein: „Das Thema Europa ist für uns als Jugendverband keine Eintagsfliege. Da die europäische Idee an vielen Stellen nicht mehr richtig gelebt wird, beschäftigen wir uns kontinuierlich damit und haben bereits zahlreiche Beschlüsse dazu gefasst.“ Der aktuellste Beschluss des Jahres 2018 trage beispielsweise den Titel "Soziales Europa – starkes Europa".
Eine Stärkung außerschulischer Bildung forderte in diesem Kontext Katharina Norpoth, ehrenamtliche Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend: „Schließlich bieten Jugendverbände noch sehr viel mehr Freiraum zur individuellen Entfaltung.“ Man könne sie auch als Werkstätten der Demokratie bezeichnen: „Hier erlernen junge Erwachsene die Grundsätze partizipativer Zusammenarbeit.“
Einen ersten Schwerpunkt setzte die Podiumsdiskussion dann auch direkt beim Thema Jugendarbeitslosigkeit. Dass in diesem Bereich auf europäischer Ebene momentan viel passiert, illustrierte Thomas Mann (CDU), der bereits seit 1994 Mitglied des Europäischen Parlaments ist: „Ich bin beispielsweise stolz auf die Europäische Jugendgarantie und unsere Jugendbeschäftigungsinitiative, für die wir Gelder generieren konnten und somit eine Duftmarke gesetzt haben.“ Vielen jungen Menschen werde damit eine wichtige Chance im Arbeitsmarkt eröffnet.
Ideen im dazugehörigen Bereich der Jugendbildung gibt es auf europäischer Ebene ebenfalls zahlreiche. So sprach sich auf dem Podium beispielsweise Ursula Groden-Kranich (CDU), seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages, für eine stärkere Fokussierung auf Programme wie Erasmus+ aus: „Hier müssen wir den Zugang erheblich erleichtern. Mithilfe des Programms können wir jungen Erwachsenen die Vorteile europaweiter Mobilität sehr gut aufzeigen.“
Dass der Einsatz gegen Jugendarbeitslosigkeit jedoch auch eine stärkere europäische Zusammenarbeit im Bereich Sozialpolitik voraussetzt, ergänzte Alexander Suchomsky: „Wenn wir die EU im sozialen Bereich genauso aufstellen wie im Binnenmarkt, haben wir viel erreicht und können den Populisten ordentlich die Butter vom Brot nehmen.“ Eine europaweite Arbeitslosenversicherung oder eine länderübergreifende EU-Steuer seien hierbei nur beispielhafte Ideen für entsprechende Mechanismen innerhalb des europäischen Systems.