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#klargesagt: Laudato Si. Klarheit schaffen.

Auch die zweite Podiumsdiskussion beim Jugendevent „Sternenklar“ zog am Mittag viele Interessenten auf den Frankfurter Roßmarkt.

Laudato Si – der Sonnengesang des Franz von Assisi, der Gottes Schöpfung preist – ist den meisten Kolpingjugendlichen, die an der zweiten Podiumsdiskussion von „Sternenklar – Du baust die Zukunft!“ teilgenommen haben, seit Jahrzehnten als Kirchenlied-Ohrwurm bekannt. Bewusst hat Papst Franziskus vor drei Jahren diese Überschrift für seine zweite Enzyklika gewählt und mit dem Untertitel „Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ versehen.

„Endlich hat damit auch die katholische Kirche einmal Klartext geredet“, fasste der Osnabrücker Weihbischof Johannes Wübbe als einer der Podiumsteilnehmer das Papstwort zusammen. „Laudato Si ist nicht bloß eine Umweltenzyklika. Franziskus will uns nachdrücklich zum Umdenken auffordern, sorgsamer und nachhaltiger mit unserem Planeten und seinen Ressourcen umzugehen.“

„Daran kann jeder von uns mitwirken“, betont Martina Fornet Ponse, Referentin des kirchlichen Hilfswerkes Adveniat, das sich insbesondere für die Menschen in Lateinamerika einsetzt. Durch unser Handeln würden auch wir Europäer dazu beitragen, dass das Amazonasgebiet als Wirtschaftsraum beispielsweise durch Goldschürfung und Waldrodung entdeckt und ausgebeutet wird. „Lateinamerika scheint von uns weit entfernt zu sein, doch der Sauerstoff jedes vierten Atemzuges, den ein Europäer macht, wird quasi in der Amazonasregion produziert“, verdeutlicht Martina Fornet Ponse die Ausbeutung des Kontinentes.

Eine Möglichkeit, ein Zeichen für nachhaltiges Handeln zu setzen, stellte Till von Pidoll vor. Die von ihm gegründete Firma „Mobile-Box“ sammelt alte, nicht mehr benutzte Handys, die wertvolle Minerale und Metalle enthalten und von denen schätzungsweise 124 Millionen allein in deutschen Haushalten schlummern. Seit Juni beteiligt sich das Kolpingwerk Deutschland gemeinsam mit dem Hilfswerk Missio an einer Handy-Sammelaktion, über die im Kolpingmagazin 3–2018 ausführlich berichtet wurde. Auch „Sternenklar“ unterstützt die Aktion und hält Sammelboxen für alte Handy bereit.

Auf die Frage von Moderatorin Annika Bär, was denn jeder einzelne konkret für den Umweltschutz tun könne, lieferten die Podiumsteilnehmer wertvolle Tipps: Müllvermeidung durch den Verzicht auf Plastiktüten und überflüssige Produktverpackungen oder die Nutzung von Car-Sharing und öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch die Digitalisierung könne durch die bessere Vernetzung der Menschen zur Ressourcenschonung beitragen. Weihbischof Johannes Wübbe sagte, Nachhaltigkeit müsse zum Anliegen aller Menschen werden. Insbesondere wir als Christen hätten einen Auftrag zum verantwortungsvollen Umgang mit Gottes Schöpfung. Till von Pidoll ermutigte, das zu tun, wozu man selbst in der Lage sei – und wenn der eigene Beitrag noch so klein sei und jeder auch in Bezug auf Umweltschutz seine kleinen Laster habe. Er rief den Kolpingjugendlichen zu: „Das Wochenende zeigt: Ihr seid begeisterungsfähig! Macht auch Euren Freundeskreis auf die Thematik aufmerksam, dann könnt ihr gemeinsam Großes bewirken!“

In einem Schlusssatz riefen alle Podiumsteilnehmenden die Kolpingjugend dazu auf, das Leben nachhaltig zu gestalten, denn wie auch der Eventname sagt: „Du baust die Zukunft!“