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Feierlicher Festakt: "Das verfliegt nicht, das bleibt."

Nach einem bewegenden Gottesdienst in der Minoritenkirche wird der Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland, Thomas Dörflinger, feierlich aus dem Amt verabschiedet.

Zahlreiche Kolping-Banner ziehen in die orangefarben ausgeleuchtete Minoritenkirche ein: Kolping-Gefühl macht sich damit auch spürbar in den Kirchenbänken breit. Andächtig verläuft der Gottesdienst, an dessen Ende Bundessekretär Ulrich Vollmer ans Mikrophon tritt. Er verliest ein Dankesschreibens an den Noch-Bundesvorsitzenden Thomas Dörflinger seitens Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Darin heißt es u.a.: "Das Kolpingwerk war in den vergangenen Jahren vielen Herausforderungen ausgesetzt, die die gesamte Kirche in Deutschland betreffen. Dazu zählen Fragen der geistlichen Orientierung, der gesellschaftlichen Auseinandersetzung aber auch der Mitgliederbindung. Mit Ihrem Team und den vielen ehrenamtlichen Mitgliedern der bundesweiten Kolpingsfamilie ist Ihnen ein guter und wie ich meine zukunftsweisender Weg gelungen.“
Mit großer Begeisterung singen die Delegierten und Gäste am Ende das Kolping-Grablied.

„Nach der gemeinsamen Eucharistiefeier begrüßen wir Sie alle, auch im Namen der Mitglieder des Bundesvorstandes, zum Festakt hier in der Minoritenkirche zu Köln, die als Grabeskirche Adolph Kolpings für viele Mitglieder unseres Verbandes eine besondere Bedeutung hat“, sagt Klaudia Rudersdorf, stellvertretende Bundesvorsitzende, zu den anwesenden Gäste. „Zusammen mit Heinz Schemken, dem Ehrenvorsitzenden, und Msgr. Alois Schröder, dem Ehrenpräses des Kolpingwerkes Deutschland, begrüßen wir alle ehemaligen Mitglieder des Bundesvorstandes, die seit 2004 gemeinsam mit Thomas in Verantwortung für unseren Verband gestanden haben“, ergreift Manuel Hörmeyer (stellvertretender Bundesvorsitzender) das Wort. Einige der Anwesenden werden ebenfalls namentlich willkommen geheißen, darunter Ottmar Dillenburg (Generalpräses von Kolping International), Margit Unternährer (Vorsitzende des Kontinentalvorstandes von Kolping Europa) und Dr. Stefan Vesper (Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken).

Kaum ist die Begrüßung durch die stellvertretenden Bundesvorsitzenden vorüber geht es schon mit der ersten Auszeichnung los: Die Adolph-Kolping-Plakette wird an den Zentralverband des Deutschen Handwerks verliehen. 

Besonders feierlich wird es danach: Der Festakt steht ganz im Zeichen des Abschieds von Thomas Dörlinger als Bundesvorsitzenden des Kolpingwerkes Deutschland. „Erinnerungen & Grußbotschaften zur Verabschiedung von Thomas Dörflinger“ – unter diesem Titel startet ein Film überall auf den in der Minoritenkirche verteilten Bildschirmen.

„14 Jahre einen solchen Verband zu führen, ist schon eine gewaltige Aufgabe“, hört man Thomas Sternberg, Vorsitzender des Zentralkomitees der deutschen Katholiken sagen. „Thomas Dörflinger hat hier einen Verband geführt, der sich immer politisch eingesetzt hat: für christliche Positionen, für Soziales, für internationale Gerechtigkeit, mit einem großen Bewusstsein für weltweite solidarische Vernetzungen, für Familie und für die katholische Soziallehre. Er war darüber hinaus auch bei uns im Zentralkomitee der deutschen Katholiken und hat dort seinen Verband wortgewaltig vertreten, dafür ist Dank zu sagen!“

Erwin Teufel, ehemaliger Ministerpräsident, erzählt im Film von seiner jahrelangen Bekanntschaft mit Familie Dörflinger und schildert seine Eindrücke aus politischer Perspektive. „Ich habe mich darüber gefreut, dass er sich auch in der Kirche engagiert hat. Ich bin selbst Mitglied der Kolpingsfamilie seit meinem 16. Lebensjahr. Ich habe eine hohe Meinung von Thomas Dörflinger.“

„Thomas Dörflinger hat eine großartige Arbeit geleistet“, sagt Europaabgeordneter Peter Liese im Film. „Und das alles neben seiner Hauptaufgabe als Bundestagsabgeordneter. Er hat auch im Deutschen Bundestag die Werte des Kolpingwerkes verteidigt, das ist wichtig in der heutigen Zeit, dass wir in der Politik auch unsere Werte einbringen. Das hat er sehr gut gemacht, ganz herzlichen Dank.“

Auch aus seiner Kolpingsfamilie Waldshut-Tiengen gibt es freundliche Grüße und Dankesworte im Video.

Eine weitere besondere Ehre wird Thomas Dörflinger im Festakt zuteil: Ihm wird das Ehrenzeichen Kolping International verliehen, überreicht von Generalpräses Msgr. Ottmar Dillenburg. Dieser sagt: „‘Wer Gutes unternimmt mit Vertrauen auf Gott, hat doppelten Mut, der Mut wächst nämlich immer mit dem Herzen und das Herz wächst mit jeder guten Tat‘“, so schrieb Adolph Kolping im Jahre 1852 und unterstreicht damit mindestens zweierlei, nämlich unseren Auftrag Gutes zu tun und dabei auf Gott zu vertrauen. Beides habe ich bei Thomas im Laufe der vielen Jahre immer wieder erleben dürfen. Er hat sein Engagement, sein Charisma, seine Fähigkeiten für die „gute Sache“, für das Kolpingwerk – gleich auf welcher Ebene – eingesetzt!“

Aus dem Bundespräsidium erfolgen weitere Grüße und Dankesbekundungen. So sagt Bundessekretär Ulrich Vollmer: „Mit großem Engagement und stets viel Freude hat er – neben seiner Tätigkeit als Abgeordneter des deutschen Bundestages – das Kolpingwerk Deutschland zusammen mit den Mitgliedern des Bundesvorstandes geleitet. Unser Verband hat ihm viel zu verdanken, denn immer wieder hat er sich – wie viele andere im Kolpingwerk auch – in die Pflicht nehmen lassen.“

"Ich sage Ihnen Dankeschön für viele Erfahrungen, die ich machen durfte." Er habe in seiner Zeit als Bundesvorsitzender nicht nur neue Freunde und Wegbegleiter gefunden, nicht nur Spaß gehabt, nicht nur konstruktiv gestritten und auch nicht nur die Internationalität von Kolping kennen gelernt. "Für mich war das Faszinierendste, dass ich in den 14 Jahren vermutlich mehr gelernt habe als in meiner 13-jährigen Schulzeit und den 19 Jahren im Bundestag. Das verfliegt nicht, das bleibt."

„Danke, Thomas!“, so lautet übrigens auch der Artikel im Kolpingmagazin 4-2018, der darüber hinaus viele Fotos beinhaltet.

Eine ausführliche Zusammenfassung der Berichte und Bilder von der Bundesversammlung haben wir unter Projekte und Ereignisse erstellt.


Fotos: Ludolf Dahmen