Konveniat 2022: Endlich konnten sich die Diözesanpräsides und Geistlichen Leitungen nach der langen Pandemie-Pause wieder in Präsenz in Köln treffen.

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Aufbruch nach der Pandemie

Weg vom toten Punkt: Kombitreff und Konveniat haben in Köln stattgefunden.

Nach einer pandemiebedingten Pause von zwei Jahren gab es wieder einen Kombitreff für die Diözesanvorsitzenden, ihre Partnerinnen und Partner. Im Mittelpunkt dieses Treffens steht der Dank für alles Engagement der Vorsitzenden das Jahr hindurch. Mit dem Kennenlernen neuer wie langjähriger Weggefährten kommt ein weiteres wichtiges Element hinzu. Zusammen mit dem Konveniat der Diözesanpräsides und der Geistlichen Leitungen bildeten die beiden Treffen eine gute Umrahmung der Verabschiedung des ehemaligen Bundessekretärs Ulrich Vollmer.

Die Freude über die Möglichkeit, sich wieder in Präsenz zu treffen und den Austausch miteinander zu pflegen, war deutlich zu spüren. In guter geschwisterlicher Atmosphäre konnten die Teilnehmenden auf- und durchatmen, miteinander und mit den Mitarbeitenden im Bundessekretariat ins Gespräch kommen. Der Sonntag nach der Verabschiedungsfeier stand für die Teilnehmenden des Kombitreffs ganz im Zeichen des geistlichen Themas: „Auferstehung – weg vom toten Punkt“. Grundlage war ein Artikel von P. Alfred Delp S.J. aus dem Jahr 1944/45, aus dem Kardinal Marx vor einiger Zeit das Wort vom „toten Punkt“ ins öffentliche Gespräch gebracht hatte.

Der Artikel trägt die Überschrift „Vom Schicksal der Kirchen“. In geradezu prophetischer Weise nimmt der gefangene und zum Tod verurteilte Delp (hingerichtet am 2. Februar 1945) die Kirche seiner Zeit in den Blick.

Er plädiert für eine Kirche, die auf die Menschen zugeht und sich von aller Anmaßung und herablassenden Belehrung abwendet und mehr und mehr zu einer dienenden Kirche wird:

„Wir sind trotz aller Richtigkeit und Rechtgläubigkeit an einem toten Punkt. … Man muss, glaube ich, den Satz sehr ernst nehmen: was gegenwärtig die Kirche beunruhigt und bedrängt, ist der Mensch. Der Mensch außen, zu dem wir keinen Weg mehr haben und der uns nicht mehr glaubt. Und der Mensch innen, der sich selbst nicht glaubt, weil er zu wenig Liebe erlebt und gelebt hat. Man soll deshalb keine großen Reformreden halten und keine großen Reformprogramme entwerfen, sondern sich an die Bildung der christlichen Personalität begeben und zugleich sich rüsten, der ungeheuren Not des Menschen helfend und heilend zu begegnen.“

Mit dem bereichernden Austausch über Gedanken, die so nahe bei dem Anliegen Adolph Kolpings sind, zeigten sich die Teilnehmenden motiviert, als Teil der Kirche und in Gemeinschaft mit ihr in die Zukunft zu gehen.  

Ähnliches gilt für das Konveniat der Präsides und Geistlichen Leitungen, das im Anschluss an den Kombitreff stattfand. Auch hier standen die Freude über Gemeinschaft und Begegnung, sowie der Austausch über aktuelle Fragen und die gegenseitige Bestärkung im Mittelpunkt. Besuche im Kolumba-Museum (1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland), die gemeinsame Feier des Gottesdienstes für Heinrich Festing in der Minoritenkirche und ein Besuch im frisch renovierten Haus von Kolping Jugendwohnen in Ehrenfeld rundeten das Treffen ab.