Herzlich willkommen und guten Morgen zu unserem Morgengebet, das wir gemeinsam feiern. Nicht nur wir feiern heute Morgen, sondern mit uns noch Kolpinger*innen in fünf weiteren Kirchen hier in Köln, solchen die noch unterwegs sind nach Köln oder noch in der Unterkunft oder zu Hause sind. Beginnen wir gemeinsam im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir singen zusammen das Lied Wo zwei oder drei.

Morgenlob beim KOLPING Jubiläumsfest
Am Samstag, 3. Mai 2025, um 9 Uhr findet das Morgenlob zeitgleich in folgenden Kirchen statt:
- Minoritenkirche, Kolpingplatz 1, 50667 Köln
- St. Ursula, Ursulaplatz 30, 50668 Köln
- St. Michael, Brüsseler Platz 13-15, 50674 Köln
- St. Heribert, Tempelstr. 2, 50679 Köln
- St. Johann Baptist (Crux Jugendkirche), Severinsstraße 189, 50678 Köln
- St. Maria im Kapitol, Kasinostraße 8, 50676 Köln
Wo zwei oder drei… in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter Ihnen.
Unsere Welt ist bunt und allerlei Farben begegnen uns darin tagtäglich, so bunt wie die Segensbändchen, die ihr gerade am Eingang bekommen habt.
Vielleicht seid Ihr heute Morgen aufgestanden und habt die gelbe Sonne gesehen, die Euch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert habt oder Ihr fühlt Euch beflügelt vom ganzen Orange aller Kolpinger*innen, der Lebensfreude, die wir gestern im Tanzbrunnen gespürt haben. Vielleicht ist Euch aber auch in den letzten Tagen das Grün der Bäume aufgefallen, die jetzt im Mai beginnen auszuschlagen. Oder Ihr habt das Blau des Himmels schon gesehen, der für Frieden steht. Vielleicht habt Ihr heute an einen geliebten Menschen gedacht und da schwang die Farbe Rot der Liebe schon mit.
Auch unser Leben hat manchmal unterschiedliche Farben. Je nachdem, wie es uns gerade geht oder wie wir uns fühlen, kann das Leben bunt wie eine ganze Farbpalette sein oder manchmal nur schwarz und dunkel.
Die Künstlerin Sarah Connor bringt in ihrem Lied „Wie schön du bist“ zum Ausdruck, dass es ok ist, dass unser Leben genau das hat: Alle möglichen Facetten. Hören wir, was sie über unsere Farben des Lebens erzählt.
Der Applaus ist längst vorbei
Und dein Herz schwer wie Blei
Jeder redet auf dich ein
Trotzdem bist du so allein
Und du siehst so traurig aus
Komm in mein'n Arm, lass es raus
Glaub mir, ich war, wo du bist
Und weiß, was es mit dir macht
Doch wenn du lachst, kann ich es seh'n
Ich seh dich
Mit all deinen Farben und deinen Narben
Hinter den Mauern, ja, ich seh dich
Lass dir nichts sagen, nein, lass dir nichts sagen
Weißt du denn gar nicht, wie schön du bist?
Ich seh dein'n Stolz und deine Wut
Dein großes Herz, dein'n Löwenmut
Ich liebe deine Art zu geh'n
Und deine Art mich anzuseh'n
Wie du dein'n Kopf zur Seite legst
Immer siehst, wie's mir geht
Du weißt, wo immer wir auch sind
Dass ich dein Zuhause bin
Und was das mit mir macht, wenn du jetzt lachst
Seh ich
All deine Farben und deine Narben
Hinter den Mauern, ja, ich seh dich
Lass dir nichts sagen, nein, lass dir nichts sagen
Weißt du denn gar nicht, wie schön du bist?
Ohh, ohh, ohh
Jeder Punkt in dei'm Gesicht
Ist so perfekt, rein zufällig
Es gibt nichts Schöneres als dich
Und ich hab das alles so gewollt
Den ganzen Terror und das Gold
Ich habe nie was so gewollt
Wie all deine Farben und all deine Narben
Weißt du denn gar nicht, wie schön du bist?
Mit all deinen Farben, weißt du noch gar nicht
Wie schön du bist
Wie schön du bist
Wie schön du bist
Quelle: Musixmatch
STILLE
Jede*r hat seinen eigenen Wert, seine Würde und trägt etwas zur Gemeinschaft bei, das wusste schon Paulus und hat dies in seinem für viele sicher bekannten Brief an die Korinther am Beispiel des Leibes festgemacht.
Wir hören eine Lesung aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth
Denn wie der Körper eine Einheit ist und doch viele Teile hat, alle Teile des Körpers also die Einheit des Körpers ausmachen, so verhält es sich auch mit Christus. Wir alle sind durch den einen Geist zu einer leiblichen Einheit getauft worden, ob wir jüdische oder griechische Menschen sind, oder ob wir Unfreie oder Freie sind – uns alle hat Gott eine Geistkraft trinken lassen. Denn auch der menschliche Körper besteht nicht nur aus einem Körperteil, sondern aus vielen. Wenn der Fuß sagen würde: »Weil ich keine Hand bin, gehöre ich nicht zum Körper«, gehört er nicht trotzdem dazu? Und wenn das Ohr sagen würde: »Weil ich kein Auge bin, gehöre ich nicht zum Körper«, gehört es nicht trotzdem dazu? Wenn der ganze Körper Auge wäre, wo bliebe dann das Hören? Wenn der ganze Körper Hören wäre, wo bliebe dann das Riechen? Nun hat Gott den Körper aus vielen Teilen zusammengefügt. Jedes einzelne Körperteil gehört nach Gottes Willen dazu. Wenn aber alle Teile identisch wären, wo bliebe der Körper? Nun gibt es zwar viele Körperteile, aber nur einen Körper. Ihr seid der Leib Christi und – einzeln genommen – Angehörige Christi.
Wort des lebendigen Gottes. Dank sei Gott.
Das Lied "Wie schön du bist" von Sarah Connor handelt von der Wertschätzung und Akzeptanz eines Menschen in seiner Einzigartigkeit. Es thematisiert die Schönheit, die in der Einzigartigkeit eines Menschen liegt, unabhängig von gesellschaftlichen Maßstäben oder Selbstzweifeln. Das passt in gewisser Weise zu der Botschaft von 1. Korinther 12, wo der Apostel Paulus über die Vielfalt und Einzigartigkeit der Glieder des Leibes Christi spricht. In 1. Korinther 12 wird betont, dass jeder Mensch eine einzigartige Rolle im "Leib Christi" (Gemeinschaft der Gläubigen) hat. Jeder ist wichtig und wird gebraucht, unabhängig von seinen Stärken oder Schwächen. Das gilt auch für uns heute noch. Nicht nur wir selbst sind wichtiger Teil unserer ganzen Welt und genauso von Gott gewollt, sondern auch jeder und jede einzelne andere auch.
Sowohl Sarah Connors Lied als auch der Bibeltext heben die Wichtigkeit und Schönheit jedes Individuums hervor. Während Sarah Connor auf persönlicher und emotionaler Ebene anspricht, wie wertvoll und einzigartig eine Person ist, erinnert Paulus die Gemeinde daran, dass diese Einzigartigkeit im größeren Ganzen einen göttlichen Sinn hat.
Beide ermutigen dazu, die eigene Schönheit, Einzigartigkeit und Bedeutung zu erkennen und wertzuschätzen – sei es im persönlichen oder spirituellen Kontext.
Schwarz – Orange – Bunt. Zusammen sind wir KOLPING. Das ist das Motto für unser Jubiläumsfest abgeleitet aus unserem Leitbild. Denn unser Verband hat viele Farben, Generationen, Nationen, Familien, Menschen, die alle auf ihre Weise einzigartig und notwendig sind für unsere große Gemeinschaft. Diese Vielfalt macht uns aus und stärkt uns. Das wird sich auch in diesen Tagen bei unserem Jubiläumsfest zeigen, wenn diese Vielfalt in den Kölner Straßen zu sehen ist. Tragen wir selbst zu dieser Vielfalt bei und zeigen der Welt unser buntes, menschliches Gesicht.
Kurze Stille
Unser Leben ist bunt, vielfältig wie die Menschen um uns herum. Auch unser persönliches Leben hat daher viele Farben. Nehmen wir uns daher jetzt einen ganz persönlichen Moment der Stille, um über unsere Farben im Leben nachzudenken.
Welche Farben gibt es da gerade,
... in den letzten Tagen?
... den letzten Wochen?
STILLE
Wir allen haben unsere Farben in unserem Leben, die unterschiedlich aussehen können. All die Farben die uns in der Stille bewegt haben, aber auch andere Themen, die uns beschäftigen, wollen wir in den Fürbitten vor Gott bringen.
V: Gott, unser Vater und unsere Mutter, am Tagesbeginn unseres Jubiläumswochenendes sind wir zu Dir gekommen. Schau auch du auf uns, höre unseren Dank und unsere Bitten:
1. Ich bin die Farbe Rot: Ich danke für alle Freundschaften und Liebe, die ich erfahren darf. Ich bitte für alle Menschen, die sich allein fühlen.
Liedruf: Du sei bei uns, in unsrer Mitte
2. Ich bin die Farbe Grün: Ich danke für alles Neue und Spannende, was wir erleben dürfen.- Ich bitte für alle Menschen, die sich mit Veränderungen schwer tun.
Liedruf: Du sei bei uns, in unsrer Mitte
3. Ich bin die Farbe Orange: Ich danke für die Tage, die nun vor uns liegen: Wir sind gespannt, was wir erleben werden. Stärke uns in unserem Engagement für Kolping. Ich bitte für alle, die sorgenvoll auf die Zukunft des Verbandes blicken.
Liedruf: Du sei bei uns, in unsrer Mitte
4. Ich bin die Farbe Blau: Ich danke dir für alle Menschen, die für uns wertvoll und wichtig sind: Ich bitte dich, dass du sie beschützt und denke dabei besonders an alle, die in Kriegsgebieten leben müssen.
Liedruf: Du sei bei uns, in unsrer Mitte
Nehmen wir all unsere Bitten, die ausgesprochenen und auch die unausgesprochenen, die wir im Herzen tragen hinein in das Gebet, dass Jesus schon damals seinen Freund*innen zu beten gelehrt hat. Wir denken dabei auch an all unsere Verstorbenen.
Wer möchte darf sich dazu an den Händen fassen.
Beten wir gemeinsam: Vater unser…
Vater Unser im Himmel, geheiligt…
Bevor wir jetzt um den Segen bitten, wünsche ich Euch einen schönen Tag und viele bunte Erlebnisse.
Guter Gott, wir bitten dich um Lebensfarben:
Gib uns vom Orange der Lebensfreude, damit wir Spaß haben.
Gib uns vom Rot der Liebe, damit wir für unsere Mitmenschen da sind.
Gib uns vom Grün der Hoffnung, damit uns nicht die Kraft ausgeht.
Gib uns vom Blau des Glaubens, damit wir uns in schwierigen Situationen richtig entscheiden.
Guter Gott, gib uns ein wenig von allen Farben,
denn buntes Leben lebt sich leichter.
Und zeige uns ab und zu einen Regenbogen,
damit wir wissen: Du bist da!
So segne uns und begleite uns
+ Gott, Vater und Sohn und heiliger Geist.
Amen.
Der Himmel geht über allen auf…