
Adolph Kolping erhielt unverhofft von Maria Helena Meller, der Tochter eines Gutsbesitzers bei Kerpen, ein Stipendium für ein Theologiestudium. Befreit von finanziellen Sorgen schrieb sich der 27-jährige Kolping kurz nach seinem Abitur 1841 an der Universität München ein. Warum im damaligen Ausland, fernab der Heimat? Zu jener Zeit existierte in Köln keine Universität; die französischen Besatzer hatten diese 1798 aufgelöst, und die „Rheinische Universität“ kam auf Beschluss des preußischen Königs 1818 nach Bonn. Das (von den Hermesianern geprägte) dortige Klima an der Theologischen Fakultät sagte Kolping nicht zu. Schlussendlich fiel die Wahl auf München, wo die katholische Erneuerungsbewegung ihren Mittelpunkt hatte. Diese Strömung (mit einer am Menschen ausgerichteten Theologie) sollte Kolping nachhaltig beeinflussen. Die auf Latein verfasste Immatrikulationsurkunde der Königlichen Universität München vom 15. Mai 1841 für „Adolphus“ Kolping muss nun restauriert werden. Leider kann dieses wichtige Dokument nur in der Prospekthülle abgebildet werden, da es dort festklebt. Dennoch ist die Urkunde mit dem Universitätssiegel und der eigenhändigen Unterschrift des Rektors mehr als ein echter Hingucker.