
Man sieht es nicht, man riecht es nicht und dennoch ist es schädlich: Die Säure im Papier. Sie zersetzt langsam aber sicher das Blatt. Aber wie kommt sie da rein? Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden bei der industriellen Papierherstellung zunehmend Holzfasern und Kunstleime verwendet. Diese sind sauer und greifen die Zellulose im Papier an, so auch bei den Schriftstücken unseres Verbandsgründers. Manche Dokumente weisen einen pH-Wert unter vier auf, vergleichbar mit der von Säften, Wein oder saurer Milch. Die betroffenen Originale sind bereits fachgerecht entsäuert worden, so zum Beispiel die Briefe von Kolping an seine Freundin Antonie Mittweg; die Korrespondenz mit dem Wiener „Gesellenkardinal“ Gruscha ist teilweise auch betroffen.