Liebe Kolpingschwestern und Kolpingbrüder,
aus der Kapelle Seliger Adolph Kolping im Stadthotel am Römerturm Kolpinghaus International grüße ich sehr herzlich am Pfingsttag.
Pfingsten – Pentecoste – der 50. Tag, so heißt Pfingsten übersetzt. 50 Tage nach Ostern feiern wir Pfingsten. Gottesdienste dürfen wieder unter Auflagen stattfinden, und wir machen ganz eigene Erfahrungen. Es ist ein Pfingstfest unter anderen Voraussetzungen, aber mit einem Hl. Geist, der nicht weniger Lebendigkeit hat, sondern dessen Freude und Fülle, dessen Stärke und Kraft uns allen geschenkt wird.
Das Pfingstevangelium zeigt uns die Jüngergemeinde im Zustand lebensgefährlicher Erstarrung. In der Gemeinde war es durch den Tod des Herrn zum Herzstillstand gekommen. Diese Totenstarre durchbricht der Auferstandene und schenkt durch seine Gegenwart den Seinen neue Lebenskraft.
In der Begegnung mit ihrem Herrn beginnen die angsterstarrten Jünger wieder zu atmen.
Das ist die Geburt der Kirche.
In der Bibel heißt es dazu: „Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!“ (Joh 20, 20-22)
Eine Szene auf diesem Emailleteller, auf dem eine hölzerne Pietà befestigt ist, zeigt den pfingstlichen Geist. Maria und die Jünger sind versammelt. Feuerzungen verdeutlichen die Kraft des Heiligen Geistes.
Pfingsten sagt uns, dass die Kirche durch die Begegnung mit dem Auferstandenen lebt. Der Hl. Geist ist unsere Lebenskraft. Durch seinen Geist stellt sich Christus gegen den Tod, gegen Mutlosigkeit und Unfrieden.
Pfingsten sagt uns, was die Begegnung mit dem Herrn der Kirche bedeutet und was der Herr der Kirche schenkt: Lebendigkeit, Freude und Kraft.
Pfingsten sagt uns, wie dieses Geschenk wirkt: Die Kirche soll Frieden und Versöhnung leben und weitergeben.
Pfingsten ist ein geistvolles und kraftvolles Fest. Der Hl. Geist lebt, belebt und ermutigt. Diesen Geist brauchen wir persönlich, in unserer Kirche und in der ganzen Welt. Dieser Geist wird uns heute geschenkt.
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Bild: Marian Hamacher