Die geringfügige Erhöhung des Kindergelds reiche nicht aus. Der Ausbau von familienbezogenen finanziellen Leistungen sei im Übrigen nur ein Punkt unter vielen erforderlichen Maßnahmen, so Marcel Gabriel-Simon, Fachreferent für Familie und Generationen beim Kolpingwerk Deutschland. Denn Familienarmut sei mehr als nur das Fehlen von Geld.
Auf der Grundlage einer Problemanalyse hat der Bundesvorstand des Kolpingwerkes in einem Grundlagenpapier sechs Punkte herausgestellt, die dringend strukturell angegangen werden müssen. Nur eine mehrdimensionale Form der Armutsbekämpfung kann Deutschland langfristig voranbringen. Gerade im Hinblick auf die Einbringung des Bundeshaushaltes 2025, der in dieser Woche erstmalig im Bundestag beraten wird, muss ein Paradigmenwechsel in der Armutspolitik vollzogen werden. Das Kolpingwerk fordert:
- Der Ausbau der „Frühen Hilfen“ und der „Kommunalen Präventionsketten“ muss Dreh- und Angelpunkt der Armutsprävention sein.
- Familienbezogene finanzielle Leistungen müssen ausgebaut werden - aber nicht nach dem Gießkannenprinzip.
- Elternbegleitung muss durch alltagsnahe Hilfen gestärkt werden.
- Damit Kinder und Jugendliche Aufstiegschancen haben, brauchen sie gute Bildung und Betreuung von Anfang an.
- Kolping ist bereits ein Ort der gegenseitigen Unterstützung und Förderung, kann die Angebote aber ausbauen.
- Einer mehrdimensional agierenden Armutsbekämpfung muss höhere Priorität eingeräumt werden.
Das Grundlagenpapier in vollem Wortlaut