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Fachtagung "Alles Familie!" ein voller Erfolg

Die Teilnehmer*innen der familienpolitischen Fachtagung "Alles Familie!" konnten vom 13. bis 14. September viele Einblicke in veränderte Rollenbilder sammeln und zogen ein positives Fazit der Veranstaltung.

Knapp 25 Teilnehmer*innen fanden am 13/14.9.2024 den Weg ins Kolping-Messehotel in Köln-Deutz, um an der ersten familienpolitischen Fachtagung nach längerer Zeit teilzunehmen. Unter dem Motto „Alles Familie - Veränderte Familienbilder zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ lauschten die Teilnehmer*innen unter anderem den Vorträgen von Dr. Thomas Gesterkamp, Politikwissenschaftler und Autor, und Frau Prof. Ute Müller-Giebeler von der TH Köln. Im Rahmen der Fachtagung wurden die veränderten Rollenbilder sowohl aus männlicher, als auch aus weiblicher Perspektive beleuchtet. Was machen veränderte Familienbilder und veränderte Ansprüche an die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt mit der Beziehung eines Paares? Den Blick noch weiter öffnen, konnten die Teilnehmenden auch in einem Workshop, der sich mit den besonderen Herausforderungen queerer Partnerschaften auseinandersetze. Gerade da gesellschaftlich immer noch das Ideal der heteronormativen Kernfamilie vorherrscht.

Viele neue Erkenntnisse aber auch den guten Austausch untereinander in den Workshopgruppen konnten alle mit nach Hause nehmen. Eine Quintessenz des Workshops “Beziehungsgestaltung - ein Projekt beider Partner“ war: Gerade für Männer löst sich das alte Rollenbild des Versorgers und Ernährers auf, ein neues männliches Leitbild in der Gesellschaft ist aber noch nicht in Sicht. In der Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit klafft zwischen Wunsch und Wirklichkeit eine große Lücke, die in der Familie ausgehandelt werden muss. "Familien benötigen feste Strukturen für die Vereinbarkeit”, fasst Jürgen Döllmann von der Kirchlichen Arbeitsstelle für Männerseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz das Arbeitsergebnis seines Workshops zusammen.

Im zweiten Workshop der Tagung mit dem Titel „Eine ganz normale Familie besteht aus Vater, Mutter, Kind - das Problem mit dem Ideal der Kernfamilie aus queerer Perspektive“ wurde Folgendes deutlich: Viel Übereinstimmung gab es zur Feststellung, dass queere Menschen in Familien einen der wichtigsten Schutzräume erfahren können, der sie vor Ausgrenzung schützen kann. „Auch wenn manche Identitätsbeschreibungen manchen noch gewöhnungsbedürftig erscheinen, sollten diese Menschen, so die einhellige Meinung, ernst- und bedingungslos angenommen werden. Egal ob sie Kinder, Jugendliche oder Erwachsen sind“, so Andreas Heek, Leiter der kirchlichen Arbeitsstelle für Männerseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, die Kooperationspartner der Tagung war.

Marcel Gabriel-Simon, der als Fachreferent für Familie und Generationen des Kolpingwerk Deutschland der Impulsgeber für die Tagung war, resümierte: Dass sich aus dem gesamten Bundesgebiet Menschen aus unserem Verband und darüber hinaus auch einige Vertreter aus Bistümern auf den Weg gemacht haben, miteinander über „Veränderte Familienbilder“ ins Gespräch zu kommen, zeigt wie aktuell das Thema ist. Es zeigt, dass gesellschaftliche Ansprüche und Veränderungsprozesse etwas mit der Haltung und der Rollenaufteilung in Beziehungen macht und dass auch wir im Verband uns immer wieder daran messen lassen müssen, die verschiedenen Familienkonstellationen im Blick zu behalten.